Die Intensivmedizin ist ein junges Fachgebiet der Medizin, welches seine Wurzel in der Anästhesie hat.1954 gründete der dänische Anästhesist Björn Ibsen die erste Intensivtherapiestation in Kopenhagen während der Poliomyelitis-Epidemie. Viele Patienten mussten über längere Zeit beatmet werden. Es standen nur wenige sogenannte eisernen Lungen zur Beatmung zur Verfügung. Björn Ibsen führte die Handbeatmung der intubierten oder tracheotomierten Patienten mittel Beatmungsbeutel ein. Die Sterblichkeitsrate sank von 87 % auf 25 %.
Die Eiserne Lunge
Die erste Eiserne Lunge wurde 1929 der Öffentlichkeit vorgestellt. Während Poliomyelitis-Epidemien kam sie häufig zum Einsatz und war vielfach lebensrettend.
Die Eiserne Lunge ist eine technische Apparatur, die den gesamten Körper bis zum Hals luftdicht einhüllt. Infolge der Erzeugung von negativen Drücken gegenüber dem atmosphärischen Luftdruckes dehnt sich der Brustkorb des Patienten aus. Es resultiert eine nichtinvasive Beatmung. Problematisch war die Kontrolle der Effektivität der Beatmung. Die Entwicklung der maschinelle Beatmung mittels automatisch arbeitenden Beatmungsgeräten löste den Einsatz der Eisernen Lunge bei Patienten mit Ateminsuffizienz ab.
Beatmungsgerät Engström ER 200
Der schwedische Anästhesist Olof P. Norlander und der Ingenieur Carl G. Engström entwickelten um das Jahr 1960 den Engström-Ventilator. Im Bild ist das Beatmungsgerät EngströmER 200 in der Variante, die auch eine Beatmung in Narkose ermöglicht. Dieses elektrisch-angetriebenes Beatmungsgerät enthält eine Kolbenpumpe, die den Druck für die Beatmung in einem Primärsystem mit starrer durchsichtiger Plastikdruckkammer erzeugt. In dieser Druckkammer befindet sich der Atemgas-Reservoirbeutel. Dieser wird entsprechend dem aufgebauten Antriebsdruck komprimiert. Daraus resultiert die Einatmungsphase. Durch Verringerung des Druckes infolge Kolbenbewegung entsteht die Ausatmungsphase.
Beatmungsgerät Engström ER 300
Das Beatmungsgerät Engström ER 300 ist eine Weiterentwicklung des Beatmungsgerätes ER 200. Das Funktionsprinzip ist analog. Das im Bild dargestellte Gerät besitzt eine Erweiterung für die Anwendung auch während einer Narkose.